Eine Morgenroutinen mit Kind.
Der Wecker klingelt. Die Sonne geht langsam auf. Und irgendwo im Haus ruft ein kleines Stimmchen: „Mamaaa! Papaaa!“ – Willkommen in einem neuen Tag mit deinem Kind. Wer Kinder hat, weiß: Der Morgen kann himmlisch friedlich sein – oder ein einziges Chaos. Die gute Nachricht? Mit einer liebevollen und klaren Morgenroutine kann der Start in den Tag für alle entspannter werden.
In diesem Artikel findest du Ideen, Tipps und Beispiele für eine Morgenroutine, die zu deinem Familienalltag passt. Und keine Sorge: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Struktur, Verbindung und ein bisschen mehr Gelassenheit am Morgen.
Warum eine Morgenroutine so wichtig ist
Kinder lieben Wiederholungen und Abläufe. Sie geben Sicherheit, Orientierung und ein Gefühl von Kontrolle. Gerade im Vorschulalter hilft eine feste Struktur dabei:
- Selbstständigkeit zu fördern
- Zeitgefühl zu entwickeln
- Konflikte zu reduzieren
- Stress und Hektik zu vermeiden
Eine durchdachte Morgenroutine schafft einen sanften Übergang vom Schlaf zur Aktivität und legt den Grundstein für einen gelungenen Tag – für dein Kind und für dich.
Der ideale Ablauf am Morgen (mit Beispielzeiten)
Hier ein Beispiel für eine liebevoll strukturierte Morgenroutine mit einem 4-jährigen Kind. Die Zeiten sind nur ein Vorschlag – du kannst sie deinem Rhythmus anpassen.
⏰ 6:10 Uhr – Aufwachen & Kuscheln
Beginne den Tag mit Nähe. Kinder brauchen Zeit zum Wachwerden. Ein paar Minuten Kuscheln, Streicheln oder ein leises „Guten Morgen“-Lied helfen beim Übergang vom Schlaf zum Tag.
Tipp: Ein Aufwachlicht oder eine Spieluhr kann das Aufstehen sanfter gestalten.
Aurora kommt morgens einigermaßen leicht aus dem Bett. Mama und Papa versuchen morgens beide zum gemeinsamen Kuscheln da zu sein. Manchmal funktioniert das nicht, aber meistens können wir das möglich machen. Ein Guten Morgen Lied nutzen wir nicht.
6:20 Uhr – Aufstehen, Bad & Anziehen
Mach das Aufstehen zum kleinen Ritual: Rollladen hoch, Lieblingslied anmachen, gemeinsam zur Garderobe gehen.
Viele Kinder lieben es, selbst zu entscheiden: Lass dein Kind (vorausgewählte) Kleidung aussuchen. Binde es aktiv ein. So wird aus dem Anziehen kein Machtkampf.
Unser größter Konflikt an dieser Stelle ist die Frage: Kann diese Hose noch mal angezogen werden? Aurora würde sich am liebsten immer etwas neues aus dem Schrank nehmen. Wir versuchen das etwas zu steuern: Was keine Flecken hat, darf man auch zweimal anziehen.
6:30 Uhr – Spiel-Zeit
Jetzt haben wir etwas Zeit für uns. Für Mama eine flinke Bad und anziehen Routine. Aurora spielt in dieser Zeit alleine mit Playmobil oder Schleichfiguren. Papa bereiet die Brotdosen vor. Für eine echte eigene Morgenroutine kann ich nur empfehlen, vor dem eigenen Kind aufzustehen. Sobald die lieben Kleinen Wach sind, müssen die Abläufe sitzen.
6:45 Uhr – Frühstück? Ähm…
Aurora Frühstückt in der Kita. Wir möchten Ihr einfach die Möglichkeit geben auch das in der Gruppe zu erleben. Morgens gibt es deswegen ein paar Cashew-Kerne und ein Glas Saft-Schorle als Snack.
Da Aurora lange Haare hat, ist das die Zeit, in der wir ihre Haare Kämmen. So oft das für uns möglich ist, wieder mit beiden Eltern am Tisch.
🚗 7:0 Uhr – Anziehen für draußen & Abschied
Jetzt kommt der finale Akt: Jacke, Schuhe, Tasche. Vielleicht braucht dein Kind hier noch Hilfe, aber vieles kann es schon allein.
Abschiedsrituale helfen beim Loslassen:
- Ein Kuss in die Hand („für den Tag“)
- Ein kleiner Spruch oder ein Handzeichen
- Ein Mini-Sticker zum Mitnehmen
Dann geht’s los: Ab in den Kindergarten oder ins Abenteuer des Tages!
10 Tipps, wie du eure Morgenroutine entspannter machst
- Vorbereitung am Abend: Kleidung rauslegen, Brotdose packen, Tasche bereitstellen
- Früher aufstehen (als Kind): 10 Minuten Vorsprung bedeuten 30 % mehr Gelassenheit
- Gleichbleibende Reihenfolge: Kinder lieben Vorhersehbarkeit
- Checkliste mit Bildern: Sichtbare Abläufe helfen kleinen Kindern enorm
- Zeitpuffer einbauen: Plane immer 10 Minuten extra ein
- Eile mit Weile: Kinder spüren Stress sofort. Eile zeigen wir nur, wenn Aurora trödelt.
- Eigene Erwartungen prüfen: Muss alles perfekt laufen? Nein.
- Musik nutzen: Lieblingslieder als „Signalgeber“ (z. B. Aufsteh-Lied, Anzieh-Song)
- Lob für Mitmachen: „Wow, du hast dir alleine die Schuhe angezogen!“
- Geduld lernen: Auch Eltern dürfen üben. Jeder Tag ist eine neue Chance.
Was tun, wenn es morgens gar nicht läuft?
Es gibt sie. Diese Tage, an denen alles schiefläuft. Kind will nicht aufstehen. Es fließt Milch auf den Boden. Schuhe sind verschwunden. Und du? Am Limit.
3 Dinge helfen in solchen Momenten:
- Tief durchatmen: Zähl bis zehn. Reagiere, nicht explodiere.
- Zurück zur Verbindung: Frag: „Brauchst du gerade Hilfe oder nur eine Pause?“
- Akzeptiere das Chaos: Manchmal ist das Leben mit Kindern einfach wild. Das ist okay.
Routine bedeutet nicht, dass jeder Tag gleich sein muss. Sondern dass ihr gemeinsam einen Rahmen habt, der Halt gibt.
Ideen für kreative Morgenrituale
- Morgenkreis zu Hause: Kurz im Kreis sitzen, Lied singen, Wunsch für den Tag teilen
- Gefühlsbarometer: Jeder zeigt mit Farben oder Smileys, wie er sich fühlt
- Magische Aufgaben: Heute bist du „Zahnbürsten-Zauberer“ oder „Anzieh-Kapitän“
- Mini-Massage: Eine 30-Sekunden-Rückenstreicheleinheit nach dem Aufstehen
Solche kleinen Rituale machen euren Morgen besonders und geben emotionale Nähe.
Fazit: Eure Morgenroutine – ganz individuell
Es gibt kein Patentrezept für die perfekte Morgenroutine. Jedes Kind, jede Familie ist anders. Was zählt: Ihr findet euren eigenen Rhythmus.
Eine gute Morgenroutine ist kein strenger Plan, sondern ein liebevoller Rahmen. Sie hilft, den Tag mit Verbindung, Struktur und Freude zu beginnen.
Nimm dir Zeit, probiere aus, was zu euch passt. Und vergiss nie: Auch wenn es mal chaotisch wird – du machst das toll!
Und du? Wie sieht euer Morgen aus? Hast du besondere Rituale oder Tricks, die helfen? Schreib gerne einen Kommentar und teile deine Erfahrungen mit anderen Eltern!